Der Wecker ließ mich hochschrecken. Der nervige Ton quälte meine Augen, bis ich ihn endlich ausmachte.
Ich fühlte mich schrecklich. Mein ganzer Körper schmerzte. Mein rücken und meine Beine taten weh und mein Kopf fühlte sich an wie ein großer Ballon, der jede Sekunde zerplatzen würde. Ich wollte nicht aufstehen. Ich war müde und erschöpft. Es war nicht das normale Erschöpftsein, was ich täglich verspürte. Dieses mal war anders. Dieses mal war viel schlimmer. Ich zwang mich aus dem Bett. Heute war wichtig.
Es war der Tag an dem Level Five’s neues Album veröffentlicht wurde und natürlich musste ich zu dem Event. Ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich hingehen wollte. Es war eine gute Gelegenheit mich vor den Fotografen zu präsentieren, aber ich wollte Taejung nicht begegnen.
Seitdem wir in Everland waren, war die Stimmung zwischen uns irgendwie seltsam. Dieser eine Tag hatte alles ruiniert, was ich aufgebaut hatte. Er wusste, ich hatte zwei verschiedene Persönlichkeiten, obwohl er nicht wusste, welche davon mein wirkliches Ich war. Selbst ich wusste das nicht.
Die Album-Veröffentlichung war eine weitere Gelegenheit Taejung zu beweisen, dass diese Beziehung nur für unserer beider Vorteil war und nichts mit tatsächlichen Gefühlen zu tun hatte. Ich hatte kein wirklichen Plan, aber ich hatte ja noch einige Stunden, um mir etwas zu überlegen.
Es war definitiv nicht die beste Idee aus dem Bett zu steigen. Mein Kopf drehte sich.
„Geht’s dir gut?“, fragte Minsoo.
Ich versuchte zu nicken, während ich meine Handflächen gegen meine Schläfen drückte. „Ich glaube, ich bin irgendwie krank.“
Minsoo kam zu mir hinüber und fühlte meine Stirn, um zu sehen ob ich Fieber hatte.
„Du bist total heißt.“, schrie sie und sprang zurück. „Du musst zum Arzt.“
„Dafür habe ich keine Zeit.“, versuchte ich zu erklären. „Ich muss zum Sport und danach werde ich fertig gemacht.“
„Du gehst nirgendwo hin.“, sagte sie und zerrte mich zurück ins Bett.
Ich wollte sie los werden, aber ich war zu schwach, um gegen das kleine Mädchen anzukämpfen.
Minsoo verließ unser Zimmer und kam mit einem Fieberthermometer zurück.
„Siehst du, ich hab’s ja gesagt, du hast Fieber.“, sagte sie und schüttelte den Kopf. „Ich rufe Mr. Kwon für dich an.“, sie griff nach meinem Handy.
„Nein.“, ich wollte sie aufhalten, aber sie war zu schnell.
„Mr. Kwon, hier ist Minsoo. Clover ist sehr krank, ich glaube sie sollte zum Arzt.“, sagte sie ihm am Telefon. Ich hörte nicht, wie er reagierte, aber ich konnte mir vorstellen, dass sie nicht allzu gut war.
Mr. Kwon holte mich einige Zeit später ab und brachte mich ins Krankenhaus. Wir nahmen diesmal nicht meinen Wagen, da er zu viel Aufsehen erregen würde. Schließlich sollten die Leute nicht wissen, dass ich ins Krankenhaus fuhr.
„Habe ich dir erlaubt, krank zu werden?“, fragte er.
Ich schüttelte den Kopf.
„Du machst es mir echt nicht einfach dich zu managen.“, sagte er, während er mich den Flur hinunter zig, bis wir endlich vor einer Tür Halt machten.
Dr. Yoo war anscheinend ein Freund von Mr. Kwon. Er untersuchte mich und sein Gesicht schien nicht zu gefallen, was er sah.
„Sie ist komplett fertig.“, seufzte er.
„Was meinst du, sie ist fertig?!“, brüllte Mr. Kwon.
„Ihr Blutdruck ist, aufgrund ihrer strengen Diät, sehr niedrig. Ich muss ein Blutbild machen, um ihre Werte zu checken. Ich glaube sie hat massiven Nährstoffmangel. Ihre Temperatur ist außerdem sehr hoch. Ihr Körper versucht sie zu zwingen sich auszuruhen. Sie sollte sich einige Tage frei nehmen und danach wieder kommen.“, erklärte Dr. Yoo.
Mr. Kwon schüttelte den Kopf. „Das können wir nicht machen. Clover muss heute zum Event von Level Five.“, sagte er.
„Das würde ich dir nicht empfehlen. Ihre Verfassung ist sehr unstabil und es könnte passieren, dass sie das Bewusstsein verliert. Außerdem kannst du doch sehen, was für Schmerzen sie hat, wenn du dir nur mal ihr Gesicht ansiehst.“
„Kannst du ihr nicht irgendetwas geben, damit sie die Nacht übersteht?“, fragte Mr. Kwon. Ich konnte nicht hören, ob Verzweiflung in seiner Stimme lag, oder ob er wie immer klang - kalt und herzlos.
Dr. Yoo seufzte. „Wenn du besser auf sie Acht gegeben hättest, wäre das gar nicht erst passiert.“, sagte er.
„Sag mir nicht, was ich hätte tun sollen.“, brüllte Mr. Kwon. „Hast du die Artikel gesehen, die sie über sie schreiben? Hast du gesehen wie ihre Karriere aufblüht? Und hast du gesehen, wie viele Klienten seither mit mir arbeiten wollen? Das ist alles mein Verdienst. Alles hat ganz wunderbar geklappt.“
„Ich wollte dich nicht beleidigen, Joosuk. Ich weiß, dass die letzten Jahre schwer für dich waren. Aber du überschätzt wie viel Arbeit ein junges Mädchen ertragen kann.“, versuchte Dr. Yoo Mr. Kwon zu beruhigen.
„Lass sie einfach den Tag überstehen. Sie kann sich morgen ausruhen. Heute ist einfach zu wichtig.“
„Ich will das wirklich nicht machen.“
„Ich weiß.“, sagte Mr. Kwon. Er hatte seine blaue Sonnenbrille abgenommen und lief nervös auf uns ab.
„Clover?“, fragte mich Dr. Yoo. „Willst du heute Abend auf das Event?“, fragte er.
Ich war froh, dass er mir die Entscheidung überließ. Auch, wenn es nicht wirklich Optionen gab. Mr. Kwon würde ausrasten, wenn ich die Medikamente für heute verweigern würde. Also nickte ich.
„Also gut.“, Dr. Yoo seufzte wieder. „Ich gebe dir Schmerzmittel und eine Infusion. Dann sollte es dir besser gehen.“ Er ging hinüber hinüber zu einem Schrank, um Medikamente zu holen.
„Nimm eine, alle zwei Stunden und noch einmal zwei direkt vor dem Event.“, wies er an und gab mir die kleine Verpackung.
Es ging mir viel besser nach der Infusion. Dr. Yoo hatte mir gesagt ich sollte erst einmal etwas essen und damit anfangen auch regelmäßig Nahrung zu mir zu nehmen. Aber wir wussten beide, das würde nicht passieren. So funktionierte das einfach nicht.
Mr. Kwon und ich fuhren direkt zu Elbi Entertainment. Wir hatten ganz schön viel Zeit im Krankenhaus verloren und waren beinah schon spät dran, um ich fertig zu machen.
„Freust du dich schon?“, flüsterte Sunhi.
Ich nickte und nahm eine weitere der Pillen, die Dr. Yoo mir gegeben hatte.
„Was ist das?“, wollte Sunhi wissen.
„Ich bin etwas krank.“, sagte ich ihr. „Ich muss die Tabletten nehmen, damit es mir nicht so furchtbar geht.“
„Ich hoffe es geht dir bald besser.“; sagte ich. „Ich habe gehört sie haben eine Schokobrunnen bei der After Show Party.“
„Wirklich?“
„Ich wünschte, ich könnte hingehen.“, seufzte sie.
„Wieso kommst du dann nicht einfach mit mir?“, schlug ich vor.
„Was?“, keuchte sie. „Nein, das kann ich doch nicht machen.“
„Wieso nicht?“ Ich sah wirklich keinen Grund.
„Weil ich ein niemand bin.“, sagte sie.
„Aber du bist meine Freundin. Und ich darf jemanden mitnehmen, also nehme ich dich mit.“, lächelte ich sie an.
„Sicher?“, Sunhi schien noch nicht überzeugt zu sein. „Mr. Kwon gefällt das glaube ich nicht.“
„Oh, glaub’ mir. Er schuldet mir noch etwas.“
Und so war es beschlossene Sache.
Sunhi würde die perfekte Entschuldigung sein, nicht mit Taejung rumzuhängen. Mr. Kwon hatte mir bereits gesagt, dass ich Level Five wahrscheinlich über den roten Teppich begleiten müsste. Ich wusste zwar nicht, was Mr. Park sich davon versprach, aber im Grunde interessierte es mich auch nicht.
„Viele Sternchen sind heute Abend hier. Eine Berühmtheit nach der anderen, geht hier über den roten Teppich vor dem Club Octagon. Und alle sind sie gespannt auf das neue Album von Level Five. Levelers haben sich bereits versammelt und warten auf die Ankunft ihrer Jungs. Elbi Entertainment hatte angedeutet, dass es heute eine special Performance geben würde, mit Level Five’s neuen Liedern.“, sagte eine Frau in ein Mikrofon.
Die Party war größer, als ich angenommen hatte. Ich war noch nie bei solch einer Party gewesen, also hätte ich es nicht besser wissen können.
Das Konzept von Level Five schien perfekt. Sie würden das Album um Mitternacht veröffentlichen und viele Geschäfte würden extra ihre Türen öffnen, um ‚Upgrade‘ an all die Fans zu verkaufen, die die ganze Nacht darauf gewartet hatten.
Ich wartete auf Level Five’s Ankunft in meinem Auto mit Mr. Kwon und Sunhi. Mr. Kwon war nicht sonderlich begeistert gewesen, als ich ihm erzählte, ich würde Sunhi mitnehmen. Aber da ich zugestimmt hatte den Abend zugepumpt mit Medikamenten zu überstehen, blieb ihm keine andere Wahl, als zuzustimmen.
Chaemin war das erste Mitglied von Level Five, das ich sah. Mein Herz hörte sofort auf zu schlagen. Das war’s also. Meine Zeit war gekommen. Ich war so nervös, ich vergaß sogar die Schmerzen, die ich vorher noch so deutlich verspürt hatte.
„Showtime.“, sagte Mr. Kwon und öffnete die Tür für mich.
Showtime.
Ich hörte die kreischenden Fans. Alle wussten bereits, dass die Jungs angekommen ware.
„Ist es nicht komisch, wenn ich mit euch gehe?“, fragte ich.
Jisun lächelte mich an. Er legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich an sich heran. „Mach dir darum mal keine Sorgen.“, sagte er.
Eine Sekunde später, wurde ich auf den roten Teppich gezogen. Chaemin stellte sicher, dass ich neben Taejung war und schob mich in seine Richtung. Wir nahmen unsere Pose vor den Kameras ein und lächelten. Es war komisch. Ich gehörte doch gar nicht zu ihnen, aber sie taten so, als wäre es anders. Ich spürte Taejung’s Körper nah neben mir. Meine Hände begannen erneut zu kribbeln. Ich versuchte krampfhaft ihn nicht anzugucken, was schwerer war, als ich gedacht hatte. Ich wollte wirklich gern einen kleinen Blick riskieren und seine schönen Augen und Lippen sehen. Aber ich musste mich jetzt auf meine Arbeit konzentrieren. Sein hypnotisierender Blick, ließ mich Clover immer vergessen und das durfte auf keinen Fall passieren.
Ich konnte nicht schnell genug verschwinden, als wir den Club betraten. Ich sah Sunhi in ihrem grünen Kleid und zog sie vom Eingang fort, hinein in den vollgestopften Club.
„Was sollte das denn?“, fragte sie.
„Ich…“, ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
„Da ist der Schokobrunnen.“, sagte sie und ihre Augen leuchteten.
Sunhi klatschte in die Hände und hüpfte hinüber zu dem Brunnen.
„Das ist so cool. Danke, dass du mich mitgenommen hast.“
„Wer ist deine Freundin?“, fragte jemand hinter mir. Als ich mich umdrehte, schaute ich ihn Seoljin’s Augen. Seine blauen Haare waren zu einem schönen Silberton ausgeblichen.
Sunhi verschluckte sich beinah an ihrer Schoko-Erdbeere, als sie ihn bemerkte.
„Das ist Sunhi. Sunhi, Seoljin.“, stellte ich die beiden vor.
„Ich weiß wer du bist.“, sagte sie und ihre Augen wurden noch größer als zuvor.
„Ihr zwei solltet zur VIP Lounge kommen.“, sagte Seoljin und lächelte.
„Wir wollten uns eigentlich noch etwas umschauen.“, sagte ich.
„Okay, aber kommt später vorbei. Taejung ist so einsam ohne dich.“, sagte er und zwinkerte mir zu.
„Wieso gehen wir nicht jetzt?“, wollte Sunhi wissen, als Seoljin wieder verschwunden war.
Ich seufzte.
„Hast du dich mit Taejung gestritten?“, fragte sie.
„Nein.“, antwortete ich.
Sunhi wartete auf eine Erklärung aber es gab keine.
„Ich weiß, ich habe gesagt wir sind Freunde. Aber trotzdem gibt es Dinge, die ich dir nicht erzählen kann.“, sagte ich. Vielleicht klang ich etwas zu mürrisch, aber ich war irgendwie etwas sauer, dass Sunhi meine Situation so gar nicht verstand.
Doch glücklicherweise beschwerte sie sich nicht mehr. Wir stürmten die Tanzfläche und genossen sie Musik. So weit es mir möglich war. Ich spürte, wie meine Krankheit sich immer wieder an die Oberfläche drückte. Und, ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl von Taejung beobachtet zu werden. Jedes Mal, wenn ich in seine Richtung schielte, schaute er mich direkt an.
„Ich geh kurz etwas frische Luft schnappen.“, sagte ich zu Sunhi.
„Ist es okay, wenn ich hier bleibe?“, fragte sie. Ich nickte und ließ sie allein zurück.
Die frische Nachtluft tat ziemlich gut. Es war sehr laut im Club und ich mochte die angenehme Stille draußen.
Aber das sollte nicht lange anhalten, da Mr. Kwon mich gefunden hatte.
„Wie geht es dir?“, fragte er.
„Gut.“, sagte ich.
„Wieso bist du nicht bei Taejung?“
„Wieso sollte ich?“, ich zuckte mit den Schultern.
„Weil ihr zusammen seid. Und die Leute müssen euch das auch abkaufen.“
„Können wir das nicht einfach lassen?“, fragte ich.
„Was ist nur los mit dir?“, spuckte Mr. Kwon. „Nein, wir können das nicht einfach lassen. Ihr beide seid schuld, dass Elbi eure Beziehung öffentlich machen musste. Also spiel jetzt gefälligst mit und zwar glaubwürdig.“
Ich schaute in die Spiegelung von Mr. Kwon’s blauer Sonnenbrille. Die Makeup Artists hatten wirklich einen guten Job gemacht. Ich sah perfekt aus. Keine Spur mehr davon, dass ich krank war.
„Es nervt nur einfach.“, sagte ich und drehte mich von Mr. Kwon weg, um in den Nachthimmel hinauf zu schauen.
„Ich weiß. Es wird nicht mehr lange dauern. Ich habe schon den perfekten Plan ihn los zu werden.“, sagte er.
Ihn los zu werden - das klang nicht gerade nach einem netten Plan.
„Lass’ uns wieder reingehen. Es ist zu kalt hier draußen.“, sagte Mr. Kwon. Er legte den Arm um meine Taille und geleitete mich zurück in den Club.
„Ich hole dir einen Drink.“, sagte er und zog mich zur Bar.
Ich verstand nicht, was er dem Barmann sagte, aber eine Minute später reichte Mr. Kwon mir ein Glas mit einer orangen Flüssigkeit.
„Keine Sorge, das ist ohne Alkohol. Nur viel Zucker, dann wird’s dir gleich besser gehen.“, sagte er und ließ mich endlich allein. Ich schaute ihm noch nach, wie er sich seinen Weg durch die Massen bahnte, bis ich ihn nicht mehr sehen konnte.
Ich nahm einige Schlucke aus dem Glas. Es war kalt und süß. Fast zu süß für meinen Geschmack.
Mein Kopf drehte sich, ich würde müde und alles wurde verschwommen. Ich versuchte eine Bank in meiner nähe zu erreichen. Aber mit jedem Schritt, den ich machte, schien sich die Bank weiter von mir zu entfernen.
„Clover, geht es dir gut?“, fragte Sunhi. Sie half mir gerade zu gehen.
„Ich fühle mich schrecklich. Alles dreht sich.“, sagte ich. Tränen drückten gegen meine Augen. Mein Bauch tat weh und ich hatte das Gefühl, mich jede Minute übergeben zu müssen.
„Warte hier. Ich hole Hilfe.“, sagte sie.
„Was ist mit ihr?“, hörte ich Taejung’s Stimme fragen. Ich war zu schwach, um meine Augen zu öffnen.
Sunhi wurde langsam panisch. „Ich weiß es nicht. Sie ist krank und hat viele Tabletten genommen, bevor sie hierher kam.“
„Was?“, Taejung klang geschockt.
„Ihr ging es vorhin noch gut. Ich weiß nicht, was passiert ist.“
„Ist das ihrs?“, fragte Taejung und deutete auf das Glas, was ich immer noch in meiner Hand hielt.
„Ich glaube schon. Sie hatte es bei sich, als ich sie gefunden habe.“, sagte Sunhi.
„Was war da drin?“
Sunhi zuckte mit den Schultern und griff nach dem Glas.
„Wir müssen sie nachhause bringen.“, meinte Taejung.
„Ich hole Mr. Kwon.“, sagte Sunhi.
„Nein.“, hielt Taejung sie sofort zurück. „Hol’ nicht Mr. Kwon. Sag’ ihm nichts davon.“
Sunhi nickte. Irgendetwas in Taejung’s Stimme überzeugte sie.
Ich wurde wach, als jemand mein Zimmer betrat. Es war dunkel. Ich hatte keine Ahnung, wie ich hier her gekommen war, noch was passiert war. Ich fragte mich, wie spät es wohl war. Mein Körper fühlte sich taub an und mein Kopf tat immer noch weh.
„Minsoo, bist du das?“, flüsterte ich in die Schwärze hinein.
„Nein. Ich bin’s, Taejung.“, sagte er und kniete sich neben mein Bett. Er nahm meine Hand und drückte sie vorsichtig.
„Was ist passiert?“, fragte ich mit schwacher Stimme.
„Du bist während der Party ohnmächtig geworden.“
„Wie?“, Tränen drückten erneut gegen meine Augen. Ich versuchte mich zu erinnern, doch die Bilder, die in meinem Kopf auftauchten, waren allesamt verschwommen und ich war mir nicht sicher, ob sie echt waren.
„Mr. Park hat sich hier her gebracht. Entschuldige, dass ich so spät bin. Ich hatte meinen Auftritt, aber ich wollte sicher gehen, dass es dir gut geht.“, sagte er.
Ich wünschte, ich hätte sein Gesicht sehen können. Ich wünschte, ich hätte in seinen schwarzen Augen ertrinken können, aber alles was ich sehen konnte, war seine unscharfe Silhouette.
„Du solltest dich ausruhen.“, sagte er.
„Taejung.“, sagte ich. Ich war sehr müde und drohte wieder einzuschlafen. „Bitte geh nicht.“, murmelte ich. Ich griff nach seinem Handgelenk, um ihn festzuhalten. Obwohl mein Griff nicht gerade fest war.
„Ich habe angst.“, sagte ich.
„Wovor hast du Angst?“, fragte Taejung.
„Ich kann das nicht mehr. Ich kann nicht.“, sagte ich und schüttelte den Kopf.
„Hey, was ist los?“, fragte er. Ich spürte, wie er sich über mich beugte und mein Gesicht in seine Hände nahm. „Ich glaube du hast Fieber.“, meinte er. Sein Daumen strich über meine Stirn und ließ den Schmerz ein wenig schwinden.
„Lass mich nicht allein.“, ich schloss die Augen und hielt Taejung’s Handgelenk immer noch fest.
Er befreite sich aus meinem Griff, nahm aber stattdessen meine Hand und verschränkte unsere Finger ineinander.
„Ich werde dich nicht allein lassen, Clover.“, flüsterte er und ich konnte das feine Lächeln auf seinen Lippen hören.
Ich schüttelte erneut den Kopf. „Nenn mich nicht so.“, sagte ich.
„Aber so heißt du doch.“, sagte er.
„Nein. Ich will das nicht mehr.“
„Clover, was redest du da?“, wollte Taejung wissen.
„Ich…“, presste ich über meine Lippen. Ich atmete schwer und langsam wurde mir warm,
Taejung legte seinen Finger auf meine Lippen, sodass ich nicht mehr sprechen konnte. „Du solltest schlafen. Du hast Fieber und ich glaube du bist nicht mehr ganz bei dir. Ich hol’ nur eben ein kaltes Tuch.“
„Geh’ nicht.“, sagte er erneut. Ich wusste nicht, warum ich ihn aufhielt. Ich wollte ihn bei mir haben. Ich hatte das Gefühl ich würde in einen Strudel des Nichts fallen, doch Taejung hielt mich fest. Ich klammerte mich an das kleine bisschen Realität, an das er mich erinnerte.
„Ich bin sofort zurück. Versprochen.“, sagte er und beruhigte mich damit.
Ich bekam nicht mehr mit, wie Taejung mit dem Tuch zurück kam. Der Schlaf hatte mich längst übermannt und hatte meinen Körper und meine Sinne betäubt.
Als ich aufwachte, hielt ich immer noch Taejung’s Hand. Er saß auf dem Boden neben meinem Bett, sein Kopf lag auf der Matratze neben meinem Körper.
Jemand klopfte a der Tür und Minsoo steckte ihren Kopf zur Tür hinein.
„Bist du wach?“, fragte sie. Sie schaute hin und her zwischen mir und dem schlafenden Taejung.
Ich nickte. Plötzlich wachte Taejung auf und blinzelte in das helle Licht.
„Taejung, dein Manager ist hier. Du hast einen Termin.“, sagte Minsoo.
„Oh, stimmt. Ich komme sofort.“, sagte er.
Minsoo nickte und ließ uns allein.
„Wie geht es dir?“, fragte Taejung.
„Warst du wirklich die ganze Nacht hier?“, wollte ich wissen, da ich mir nicht vorstellen konnte, warum er das machen sollte.
„Naja…“, lächelte er, „du wolltest nicht, dass ich gehe. Geht es deinem Kopf besser?“ Er fühlte erneut meine Stirn. „Ich glaube dein Fieber ist gesunken. Geht es dir besser?“
„Vielleicht ein wenig.“, sagte ich. „Aber mein Kopf fühlt sich an, als würde er explodieren. In Dramen ist jemand für sie da und dann geht es ihnen am nächsten Tag wieder gut.“
„Aber du hast etwas wichtiges vergessen.“, sagte er.
„Was denn?“, wollte ich wissen.
„Es macht immer jemand Porridge. Also liegt es wohl daran.“, grinste er und ich musste lachen. „Hör zu, ich muss jetzt leider los, aber ich komme so schnell wie ich kann wieder.“, sagte er mit ernsterer Stimme.
„Mach dir um mich keine Sorgen. Mir geht es gut.“, sagte ich, obwohl ich es lieber hätte, wenn er bleiben würde.
„Ich kann Sunhi sagen, dass sie auf dich aufpassen soll.“, schlug er vor.
„Sunhi?“, ich hatte ganz vergessen, dass sie am Abend dabei gewesen war. „Geht es ihr gut?“
Taejung nickte. „Ihr geht es gut. Ich seh’ dich dann nachher.“
Und damit verließ er mein Zimmer und ich blieb allein.
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Level Five released ‚Upgrade‘ bei Special Event Party
Viele Levelers hatten befürchtet, dass Level Five nach dem Dating-Skandal von Taejung und Model Clover eher ‚downgegraded‘ werden.
Aber die Band erschien mit allen 5 Membern auf der Special Release Party und bezogen Clover sogar in ihren roten Teppich Auftritt mit ein.
Es wurde lange auf ‚Upgrade‘ gewartet und endlich ist das Album da. Fans hatten sich vor dem Club Octagon versammelt, nachdem Elbi Entertainment eine spezielle Performance der Jungs angedeutet hatte.
Und natürlich wurden die Fans nicht enttäuscht.
Um 23:35 Uhr, kündigte Level Five’s Manager eine besondere Performance an, wo gleich drei neue Lieder aus ‚Upgrade‘ vorgestellt wurden.
Die Jungs bewiesen erneut ihr Tanz- und Singtalent in ‚Highway‘, ‚Hold me back‘ und ‚Bean Queen‘, welches das Lied ist, was die Storyline aus Level Five’s Song ‚Coffee Kiss‘, dem Titelsong des Albums, fortführen wird.
Level Five beendeten ihre Performance mit ‚Coffee Kiss‘ kurz vor Mitternacht. Nur Sekunden danach, sprühten Feuerfontänen und erleuchteten die Gegend in der Nähe von Gangnam. Damit war das Album offiziell released.
Um Mitternacht öffneten viele Shops ihre Türen, um die wartenden Levelers mit einer Ausgabe von ‚Upgrade‘ zu belohnen. Zum aktuellen Zeitpunkt sind bereits etliche Läden ausverkauft, was ‚Upgrade‘ zum erfolgreichsten Album seit ihrem Debut 2013 macht.
Das neue Konzept macht sich wirklich bezahlt. Der allgemeine Sound von ‚Upgrade‘ schließt sich ‚Coffee Kiss‘ an. Hip-Hop Beats und Rap-Parts sind Neuerungen, die man so nicht von Level Five gewohnt ist. Allerdings scheinen die Fans es zu lieben und zeigen ihre Unterstützung über SNS mit #L5upgraded.
Lead Rapper Heojae hat durch den neuen Musikstil mehr Parts. Und auch einer der meist unterschätzten Member, Baeksoo, hat endlich seine Chance bekommen und gewinnt die Herzen seiner Fans mit Rap und Gesang.
Habt ihr ‚Upgrade‘ schon gekauft? Was haltet ihr vom Album. Schreibt es uns in den Kommentaren.
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