Sonntag, 25. Mai 2014

Kapitel 6 - All Parts/Complete

Leksi fühlte sich in dem silbernen Kleid ziemlich seltsam. Es erinnerte sie an Annabeth. Die beiden hatten sich je das Kleid gekauft aber es nie tatsächlich getragen, außer in ihren Zimmern im Institut. Leksi war froh, dass das Kleid noch passte aber fühlte sich etwas unwohl, da der Stoff sich eng um ihren Körper legte. Es betonte ihre dünne Silhouette und die schmalen Hüften. Als sie aus ihrem Zimmer ging, sah sie schon Elijah, der vor der Treppe auf sie wartete. Er trug ein Shirt mit V-Ausschnitt und eine Jacke mit breiten Schultern und goldenen Knöpfen darüber. Als er Leksi bemerkte, schaute er sie sprachlos an.
„Ist das schick genug?“, fragte sie und wurde rot, als sie ihm in die Augen sah.
Er nickte nur. Er hatte sie niemals so schön gesehen und dabei war er sich bis eben sicher gewesen, dass sie gar nicht noch schöner aussehen konnte. 
Schnell gingen sie die Treppe hinunter Richtung Tür.
„Wo geht ihr zwei hin?“, unterbrach sie eine Stimme. Elijah’s Mutter stand im Türrahmen der Küche und schaute die beiden an.
„Das hat dich nicht zu interessieren.“, sagte Elijah nur öffnete die Haustür. Mit einer Handbewegung bedeutete er Leksi hinauszugehen.
„Geh einfach!“, sagte er und drückte sie den Weg voran. Er gab Leksi ihren Mantel und zog seinen eigenen an.
„Kommt sie uns nicht nach?“, wollte Leksi wissen. Es war eiskalt draußen. Das Haus der Blackthorn’s lag ein wenig außerhalb der Stadt. Keine Lichter erhellten die Umgebung. Es war so dunkel, dass Leksi kaum die Straße sehen konnte.
„Nein, wird sie nicht.“, meinte Elijah. Er schien nicht in bester Laune zu sein.
„Wo gehen wir jetzt hin?“, fragte Leksi dann. Die beiden gingen die Straße hinauf. Die Sonne verschwand in der Ferne.
Die Sicht über die Stadt war atemberaubend. Leksi blieb sogar stehen und starrte auf die kleinen leuchtenden Punkte.
„Wir gehen nur ein Stück weiter weg vom Haus, damit ich ein Portal öffnen kann.“, sagte Elijah und wartete, dass Leksi weiter ging. Er riss sie aus ihrer Überwältigung. „Du öffnest was?“, keuchte sie.
„Ich öffne ein Portal, damit wir verschwinden können.“, sagte er als sei nichts seltsames dabei.
„Wie machst du das? Niemand kann ein Portal öffnen.“, stelle Leksi fest.
Elijah lächelte sie an und bedeutete ihr weiter zu gehen.
„Da es sehr schwer war, aus und besondern nach Alicante hinein zu gelangen, hat der Rat Hexenmeister beauftragt einen besonderen Zauber anzuwenden, der es Stelen ermöglicht Portale zu erschaffen. Die ganze Existenz von Portalen haben wir den Hexenmeistern zu verdanken.“, erklärte er.
„Ist das dein ernst?“, fragte Leksi. Sie konnte gar nicht glauben, was er gerade gesagt hatte und hatte auch noch nie etwas derartiges gehört.
„Natürlich. Die Stelen des Rates sind mit dem Zauber belegt, sodass sie vorübergehend Portale öffnen können. Das hat die Kommunikation zwischen den Institutsleitern viel einfacher.“, Elijah hatte seine Hände in den Manteltaschen vergraben und schlenderte die Straße entlang.
„Wenn das wahr ist, wie kommt es dann, dass du so eine Stele hast?“
„Sie gehörte meinem Vater.“, sagte er. Seine Stimme wurde weicher. Er senkte seinen Blick auf die Straße. „Als er starb…“, begann er seinen Satz. Dann atmete er tief ein, so als ob er gleich weinen würde und sich gegen die Tränen wehrte. „Ein Freund von mir hat seine Stele an sich genommen. Er hat dem Rat gesagt er konnte sie nicht finden und…“, er hörte abrupt auf zu reden.
Leksi hörte ihre eigenen Schritte auf der Straße. Die Nacht war so ruhig. Die Sonne war nun bereits untergegangen aber aufgrund des Schnees konnte Leksi noch alles erkennen. 
Nach einer langen Pause fuhr Elijah fort: „Er hat die Stele behalten und sie mir zu meinem achtzehnten Geburtstag geschenkt.“
„Und der Rat bemerkt nicht, dass du sie benutzt?“, wollte sie wissen. Sie hatte entschieden nicht zu sehr über das ganze Tod Thema zu sprechen, da sie bemerkt hatte, wie schwer es ihm gefallen war sich ihr zu öffnen. Sie fragte sich, ob irgendjemand sonst vom Tod seines Vaters wusste. Es ging immer herum wenn ein Schattenjäger gestorben war, aber meist kannte man keinen der Namen. Aber auf einem Internat mit so vielen Schülern musste doch jemand die Zusammenhang erkennen.
„Mit einer verzauberten Stele zu reisen, beeinflusst die Schutzschilde nicht.“, sagte er. „Da sind wir schon.“
Elijah blieb vor einer Steinmauer sehen. Es schien so, als sei es eine Ruine eines einst großen Anwesens.
„Kann es losgehen?“, fragte er und hatte sein Lächeln zurück auf den Lippen.
„Immer. Der Zauber kann beginnen.“, lachte Leksi.
Elijah zog die Stele aus seiner Tasche und begann damit eine Rune auf den Fels zu zeichnen. Leksi trat einen Schritt zurück, als die Rune seltsam zu schimmern begann. Sie fing an sich zu drehen und zu verschmelzen. Schließlich tauchte ein Loch auf der Mauer auf.
„Das ist so seltsam.“, sagte sie und konnte ihren Augen nicht trauen.
„Es wird nicht lange offen sein, also müssen wir gehen.“, sagte er.
„Ist das sicher?“, fragte sie und hob die Augenbrauen.
„Versuch einfach an gar nichts zu denken.“, sagte Elijah. Er nahm ihre Hand und zog sie in Richtung des Portals.
„Deine Hand ist eiskalt.“, stellte er fest.
„Tschuldige.“, antwortete Leksi aber konnte sich nur auf das wabernde Ding vor ihren Augen konzentrieren.
„Wenn wir durch das Portal springen, musst du meine Hand halten. Lass auf keinen Fall los. Egal, was passiert, lass nicht los.“, sagte er.
„Wieso?“, wollte Leksi wissen.
„Weil du den Ort, an den wir wollen, nicht kennst. Es würde uns wahrscheinlich auseinander reißen.“, sagte er und versuchte so ruhig wie möglich zu klingen.
„Gib doch einfach zu, dass du das nur machst, damit du mir nah sein kannst.“, grinste Leksi ihn an.
„Was?“, fragte er verdutzt.
„Ich mache doch nur Witze.“, beruhigte ihn Leksi.
„Es ist keine Zeit für Witze. Wir müssen los.“, sagte er mit einem leicht angesäuerten Gesicht.
„Es ist immer Zeit für einen guten Witz.“, sagte Leksi und hob theatralisch das Kinn in die Höhe.
„Das war aber kein guter Witz.“, antwortete Elijah.
„Natürlich war der gut.“
„Können wir jetzt los?“, fragte Elijah genervt.
„Du bist doch derjenige, der hier über den Witz diskutiert.“  
Elijah schüttelte den Kopf. „Wenn ich bis drei zähle, fängst du an zu laufen und springst in das Portal. Versuch an nichts zu denken und halte meine Hand fest.“

Es dauerte nur einige Sekunden, dann spuckte das Portal die beiden wieder aus. Leksi schlug hart auf dem Boden auf. Ihre Knie schmerzten und ihre Haut war aufgeschürft.
„Ich bekomme bestimmt einige böse blaue Flecken hiervon.“, jammerte sie. Elijah stand neben ihr und klopfte sich etwas Schmutz von seinem Mantel.
„Beschwer dich nicht. Sei froh, dass es geklappt hat.“, sagte er.
„Was hat geklappt? Ich dachte du hast das schon öfters gemacht?!“, fragte Leksi verwirrt.
„Das Portal ist nur für eine Person konzipiert.“
„Ist das gerade dein ernst? Wie kannst du mit mir zusammen reisen? Wir hätten dort drinnen sterben können.“, schrie Leksi ihn an. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie nicht allein waren. Leksi und Elijah waren am Ende einer Treppe gelandet, die zu einem Bootsanleger führte. Das Wasser des Flusses war fast schwarz und roch etwas verfault. Einige Passanten gingen an ihnen vorbei und warfen ihnen neugierige Blicke zu. 
„Aber wir sind nicht gestorben und schrei mich nicht an.“
„Was ist nur los mit dir?“, wollte Leksi wissen. Sie schüttelte ungläubig ihren Kopf und begann die Treppen nach oben zu laufen.
„Wo gehst du hin?“ fragte er und lief ihr nach.
„Irgendwohin, wo du mein Leben nicht aufs Spiel setzen kannst.“, sagte sie wütend.
„Du übertreibst total.“, schrie er nun.
„Wieso kannst du nicht verstehen, dass ich mein Leben mag und darüber informiert werden möchte, wenn irgendetwas meinen Tod herbeiführen könnte.“, antwortete sie und hetzte den Weg entlang.
„Wenn ich dir gesagt hätte, dass dieses Risiko besteht, wärest du nicht mehr mitgekommen.“, gab er zu bedenken.
„Natürlich nicht. Das ist doch der Punkt.“, drehte sie sich um und brüllte ihn an.“
„Könntest du bitte aufhören so zu schreien und zu hetzen?!“, meinte Elijah. „Ich war mir sehr sicher, dass es klappen würde, okay?!“
„Wie sicher? Zu achtzig Prozent?“, Leksi rollte mit den Augen.
„Musst du darauf so rumhacken? Wir haben überlebt, das ist es, was zählt.“
„Du könntest dich wenigstens entschuldigen.“, meinte Leksi. Sie war stehen geblieben und lehnte sich gegen das rostige Geländer hinter dem der Fluss lag.
„Ich entschuldige mich doch. Es tut mir leid. Wirklich. Aber es gibt keinen Grund vor mir davon zu laufen. Du kennst dich hier nicht einmal aus und ohne mich wirst du auch nicht mehr zurück kommen.“
„Punkt für dich.“, gab sie zu. „Also wo sind wir?“, wollte sie wissen. Sie hatte keine Lust mehr mit Elijah zu streiten. Sie konnte eh nicht mehr gewinnen.
„Prag.“, antwortete Elijah. Leksi’s Augen weiteten sich. Sie drehte sich zum Geländer um und betrachtete die Häuser auf der anderen Seite des Flusses.
„Du hattest gesagt, du würdest gern mal nach Prag. Da dachte ich, wieso nicht jetzt.“, zuckte er mit den Schultern.
„Danke.“, flüsterte sie. Sie strahlte über das ganze Gesicht. Auch wenn es sehr dunkel war und Leksi nicht wirklich viel sehen konnte, liebte sie es jetzt schon. Sie liebte den verfaulten Geruch des schmutzigen Wassers, die gefrorene Luft, die Steinhäuser und weiß überzogenen Straßen überseht mit Fußspuren.
„Ich wusste es würde dir gefallen.“, sagte Elijah und stellte sich neben sie an das Geländer und beobachtete die reflektierenden Lichter, die im unruhigen Fluss tanzten.

„Was ist das?“, fragte Leksi verwirrt und schaute auf das alte Gebäude vor dem Elijah stehen geblieben war.
„Das ist ein Club.“, sagte er.
„Es sieht nicht wie ein Club aus. Es sieht aus als ob da drin jemand gestorben wäre.“
„Beurteile ein Haus nicht nach seiner Fassade.“, grummelte er.
„Ich fühle mich jetzt schon overdressed.“, sagte Leksi und schaute an sich selbst herunter.
„Ich verspreche dir das bist du nicht.“, lächelte er.
Elijah setzte sich in Bewegung und steuerte auf die linke Seite des Gebäudes zu. Eine Treppe führte hinunter zu einer Tür, die mit seltsamen Neonlichtern überzogen war. Vor der Tür stand ein Mann, der die beiden beobachtete, als sie die Stufen hinunter stiegen.
„Mr. Blackthorn, wie schön Sie endlich wieder zu sehen.“, grinste der Mann mit einem starken Akzent. Er freut sich augenscheinlich ihn zu sehen.
„Ich habe doch gesagt, ich komme wieder.“, antwortete Elijah.
„Wie geht es Ihnen? Ist alles in Ordnung?“, wollte der Mann wissen. Er hatte schwarzes Haar und eine große Narbe, die sich von seinem Ohr bis zu seiner Lippe erstreckte.
„Soweit ist alles in Ordnung. Wie geht es dir? Läuft der Club gut?“
Elijah’s Smalltalk verwirrte Leksi. Sie hatte ihn niemals mit jemandem wirklich reden sehen und schon gar nicht auf so eine nette Art und Weise.
„Besser denn je. Seit die Vampire sich zu benehmen wissen, ist alles perfekt.“, antwortete er. Sofort war sich Leksi nicht mehr sicher, ob sie überhaupt in diesen Club wollte. Sie hatte etwas Bedenken mit einem Vampir konfrontiert zu werden. Nicht, dass sie noch nie einen gesehen hatte, aber immerhin waren sie irgendwie ihre natürlichen Feinde.
„Wen haben Sie da mitgebracht?“, wollte der Mann wissen und deutete auf Leksi.
Elijah drehte sich zu ihr um. „Das ist eine Freundin von mir. Sie macht gerade eine harte Zeit durch und ich wollte sie mal auf andere Gedanken bringen.“
„Das hier ist auf jeden Fall der richtige Ort dafür. Aber bitte machen Sie keine Schwierigkeiten.“, zwinkerte er und öffnete die Tür. Laute Musik erfüllte die Luft. Elijah und Leksi gingen hinein. Ein süßer Geruch überkam Leksi. Er erinnerte sie an Elijah’s zimtigen Duft nur viel süßer und penetranter. Der Club war ein riesiger Raum. Direkt hinter dem Eingang war eine Bar mit bunten Barkeepern und Serviererinnen. Die Barhocker waren golden und übersät mit Blättern. Blätter überzogen auch die Säulen, die den Raum säumten. An den Seiten standen kleine Bänke mit Tischen, die überwiegend von seltsamen Kreaturen besetzt waren. Leksi machte einige Feen aus und erkannte sogar ein paar Vampire unter ihnen. Die anderen Kreaturen konnte sie nicht zuordnen, also ging sie davon aus, dass es sich um Dämonen handeln musste. Andere Schattenjäger konnte sie allerdings auch nicht finden.
„Dieser Ort ist wirklich unheimlich.“, schrie sie gegen die laute Musik an. Sie spürte den Bass durch ihre Venen vibrieren.
„Du gewöhnst dich dran.“, lächelte Elijah und zog sie in die Massen. „Lass dich einfach fallen.“, sagte er. Da war ein Licht in seinen Augen, dass Leksi Angst machte. Er schien wie eine andere Person. Die Musik übernahm ihn. Das war nicht der konzentrierte Elijah vom Training. Dieser Junge hatte Spaß, tanzte zur Musik und schien sich über nichts Gedanken zu machen.
„Ich glaube ich bin nicht die Person, die so etwas kann.“, sagte sie und lehnte sich zu ihm herüber. Sie fühlte sich wirklich unwohl. Aber immerhin nicht mehr overdressed. Überall schwebten halb nackte Körper und glitzernde Mädchen über die Tanzfläche.
„Ich kann dir etwas zu trinken holen, wenn du willst.“, sagte er.
„Ich glaube nicht, dass das der richtige Weg ist.“, gab sie zu Bedenken.
Elijah zog sie zurück zur Bar. Leksi fühlte sich sehr beobachtet. Sie hatte das Gefühl, jedes Augenpaar verfolgte sie.
„Starren die mich alle an?“, fragte sie und drückte sich an Elijah’s Körper.
„Natürlich tun sie das.“, sagte er als sie endlich die Bar erreichten.
„Was darf’s sein?“, wollte eine Serviererin wissen. Elijah bestellte etwas, das Leksi nicht verstand.
„Willst du dich setzen?“, fragte er und zeigte auf einen freien Hocker.
„Nein, danke.“, sagte sie und schaute sich im Club um. Sie fing den Blick eines jungen Mannes mit blondem Haar. Er trug einen langen schwarzen Mantel und ein weißes Shirt mit offenen Knöpfen, das den Blick auf seine Brust freigab. Er hielt an Leksi fest, diese lächelte verlegen und drehte sich zurück zu Elijah.
„Ich kann es gar nicht leiden, dass sie mich anstarren.“, sagte sie. Ihr blondes Haar verdeckte ihr Gesicht und sie versuchte sich hinter den Strähnen zu verstecken.
„Ignorier sie einfach.“, sagte Elijah und zog die Gläser zu sich heran. „Bitteschön.“
„Was ist das?“, fragte Leksi. Die Flüssigkeit im Glas war irgendwie blau und grün, vermischt mit einigen silbernen Partikeln.
„Ist doch egal.“, sagte Elijah und trank sein Glas mit einem Schluck aus.
Leksi zuckte mit den Schultern und leerte ihr Glas ebenfalls.
„Fühlst du schon etwas?“, fragte er sie.
„Sollte ich denn?“, hob sie ihre Augenbrauen.
Ein Mädchen mit langen lila Haaren näherte sich Elijah. Leksi hatte schon bemerkt, dass sie ihn beobachtet hatte.
„Hey Schattenjäger.“, sagte das Mädchen. Elijah drehte sich um. „Was bringt dich in einen Club wie diesen?“, fragte sie mit singender Stimme. Sie blinzelte mit ihren flattrigen Wimpern und strich ihm über den Arm.
„Die tolle Atmosphäre.“, antwortete er.
„Ich fange eigentlich nichts mit Schattenjägern an, aber für dich mache ich eine Ausnahme.“, sagte sie und drängte sich näher an ihn heran.
„Ich bin in Begleitung hier.“, sagte er und versuchte sie von sich wegzudrücken.
„Oh, das langweilige blonde Mädchen habe ich bemerkt. Ist sie auch eine Schattenjägerin?“
„Ist sie.“, sagte er mit unbeeindruckter Stimme.
„Schattenjäger mit Schattenjäger, ist das nicht ganz schön uninteressant?“, flötete das Mädchen und griff nach Elijah’s Kragen.
„Wenn ich je das Bedürfnis nach mehr Aufregung verspüre, melde ich mich bei dir.“, sagte er und löste ihre Hände.
„Scheint nicht so, als wäre deine Freundin sehr zufrieden mit dir.“, sagte sie und nickte in Leksi’s Richtung. Sie hatte genug von Elijah’s Flirt mit der hübschen Lilahaarigen und wurde in eine ungewollte Konversation mit dem Barkeeper verstrickt. Sie hatte bereits ihren vierten Drink, von etwas das sie nicht kannte und das nicht einmal unbedingt gut schmeckte.
„Das ist doch die Aufregung.“, zwinkerte er und drehte sich von ihr weg. „Wie viele davon hattest du schon?“, fragte er und riss ihr das Glas aus den Händen.
„Ich habe aufgehört zu zählen.“, sagte Leksi. Die Welt drehte sich in ihrem Kopf. Sie fühlte sich glücklich und leicht wie eine Feder.
„Geht’s dir gut?“, wollte er wissen.
„Ich habe mich nie besser gefühlt.“, lächelte sie. „Was ist mit dem Mädchen?“, fragte sie, schaute über seine Schulter und suchte nach ihr.
„Was soll mit ihr sein?“, fragte er und schüttelte den Kopf.
„Sie war hübsch.“, sagte Leksi ruhig und fing an zu lachen. Der Barkeeper verschwand unbemerkt zu einigen anderen Gästen.
„Du hattest wirklich genug.“, stellte Elijah fest.
„Lass uns tanzen.“, sagte Leksi. Sie nahm Elijah’s Hand und zog ihn auf die Tanzfläche.
„Bist du sicher?“, fragte er.
„Du dir nicht? Oh, willst du lieber mit dem anderen Mädchen tanzen? Ich kann sie suchen gehen.“
„Nein. Ich wollte nur sicher gehen, dass es dir gut geht.“
Leksi lächelte und schob sie durch die Massen. Durch die Vibrationen des Basses, fühlte sie sich wie ein anderer Mensch. Sie fing an das leichte Gefühl und den Schwindel zu genießen. Sie tanzte zum Beat und nach einer Weile wurde auch Elijah etwas lockerer und stimmte in ihre Bewegungen mit ein. Plötzlich fühlte Leksi wie jemand ihre Hüften berührte und sehr nah an ihr tanzte. Sie drehte sich um und schaute in ein Paar schwarze Augen.
„Hallo, meine Schöne.“, grinste der Mann. Leksi bemerkte seine Fangzähne und wich etwas zurück. Der Vampir griff nach ihren Händen.
„Entschuldigung?“, keuchte Leksi.
Elijah schob sich zwischen die beiden und drückte den Vampir weg.
„Meinst du nicht, du bist ein bisschen zu alt für sie?“, lächelte er herausfordernd.
„Und du bist?“, wollte der Vampir mit arrogantem Ton wissen.
„Ihr Freund, also verzieh dich lieber.“
„Entschuldigung, ich wollte deine Freundin nicht anmachen. Du Glücklicher.“, sagte der Vampir und verschwand grinsend in den Massen.
„Interessant.“, sagte Leksi, als Elijah sie ansah.
„Vampire wird man schnell los. Sie mischen sich nicht gern in Paar-Angelegenheiten ein. Sie nehmen, was sie bekommen.“, erklärte Elijah.
Leksi nickte. Sie verstand nicht wirklich, was gerade passierte. Ihre Hände zitterten und kribbelten. Sie drückte sich gegen Elijah’s Körper. Sie vergrub ihre Hände in seinem Haar und fuhr ihm über den Rücken. Seine Haare kitzelten in ihrem Gesicht. Seine Haut war heiß und etwas verschwitzt und er roch so intensiv wie noch nie nach Zimt.
„Lex?!“, keuchte er von ihrer plötzlichen Nähe überrascht.
„Deja vu.“, lachte sie in sein Ohr.
„Geht es dir gut?“, fragte er. Er genoss ihre Berührungen obwohl es sich gleichzeitig falsch anfühlte.
„Ich lasse mich nur fallen.“, erklärte sie. „Weißt du, du riechst nach Zimt.“, flüsterte sie in sein Ohr. „Wieso kann ich plötzlich flüstern und muss nicht mehr schreien?“, wunderte sie sich.
„Das waren die Drinks.“, sagte Elijah. Er griff nach ihren Hüften und zog sie näher an sich heran. Er fühlte ihren dünnen Körper und ihre Knochen. Sie wirkte so zerbrechlich.
„Wieso riechst du nach Zimt?“, fragte sie aber ließ ihm keine Gelegenheit um zu antworten. „Du riechst so gut.“, flüsterte sie und schloss die Augen, sog seinen Duft ein. Leksi strich sein Haar aus dem Nacken und lehnte sich gegen seine Schulter. Die Musik ließ sie im gleichen Takt tanzen. Elijah’s Gedanken rauschten durch seinen Kopf. Er wusste nicht ob er sie wegstoßen sollte oder nicht. Er bekam am ganzen Körper Gänsehaut. Er fühlte ihren Atem an seinem Hals. Leksi kratzte ihm über den Rücken, grub ihre Nägel in seine Haut.
„Stopp mich, wenn du nicht mehr willst.“, flüsterte sie. Elijah fühlte ihre weichen Lippen auf seiner nackten Haut. Sanfte Küsse bedeckten seinen Hals und seinen Kiefer. Er bekam das Gefühl jede Sekunde in Ohnmacht zu fallen. Er schloss die Augen und ließ sich in ihre kalten Küsse fallen.
„Lex!“, keuchte er und versuchte seinen Verstand zu befreien. Leksi hörte auf ihn zu küssen, um ihm in die Augen zu schauen. Seine Pupillen waren beinah so groß wie seine Iris, was ihn sehr unheimlich aussehen ließ. So sah er genau aus wie seine Mutter. Sein Atem ging schnell, fast so als würde er hyperventilieren.
„Du bist nicht du selbst. Du solltest das nicht tun.“, schnaufte er.
Leksi lächelte nur und schüttelte den Kopf.
„Bitte. Hör auf. Ich will nicht, dass du irgendetwas machst, was du nicht so meinst.“, sagte er und drückte sie von sich weg.
„Aber…“, sagte sie aber Elijah schüttelte den Kopf.
„Du siehst nicht so gut aus, geht’s dir nicht gut?“, fragte er.
„Weiß ich nicht.“, antwortete Leksi. Sie fühlte sich wirklich etwas anders. Die Fröhlichkeit veränderte sich in eine Art traurige Stimmung und ihr wurde schlecht. Ihr Kopf drehte sich immer noch aber es fing an zu schmerzen. Elijah zog sie von der Tanzfläche auf eine der leeren Bänke.
„Was passiert gerade?“, wollte Leksi wissen, als sie sich setzten. Es fühlte sich an als ob ihr Kopf gleich explodieren würde. Das Blut in ihren Venen fing an zu brennen. Aber nicht die Art von Brennen, das sie vorher schon einmal gefühlt hatte. Dieses Brennen war ein ätzender Schmerz.
„Ich kann meine Hände nicht bewegen.“, sagte sie und Tränen füllten ihre Augen. „Elijah, was passiert gerade?“, jammerte sie.
„Die Wirkung lässt nach.“, erklärte er.
„Es tut weh.“, sagte sie. „Es tut wirklich weh.“
„Ich hol dir etwas Wasser.“, Elijah stand auf, aber Leksi hielt ihn auf.
„Nein, lass mich nicht allein.“, schluchzte sie. Sie kuschelte sich gegen seine Schulter. Elijah nahm ihre Hände. Er wusste wie sie sich fühlte, da er dies selbst schon oftmals durchgemacht hatte.
„Dir geht’s gleich besser.“, sagte er und legte seinen Arm um sie. Leksi schloss die Augen und versuchte sich auf den Schmerz zu fokussieren, um ihn auszublenden. Sie wollte weinen, weil sie sich so hilflos und schwach fühlte.

Elijah atmete ihren Duft ein. Er hatte seine Augen geschlossen und hielt sie fest in seinen Armen. Er fühlte sich für Leksi’s schlechten Zustand verantwortlich. Wenn er nicht mit der Fee gesprochen hätte, wäre Leksi nicht dazu gekommen unbeobachtet Drinks zu trinken. Er wusste, dass sie ihn niemals beschuldigen würde. Er versuchte sich zu entspannen und zu warten bis Leksi sich wieder bewegte. Sie lag in seinen Armen, atmete langsam und gleichmäßig. Er konnte ihr Gesicht nicht sehen, bemerkte aber die nassen Tropfen auf seinem Bein, die Tränen sein mussten, die von Leksi’s Wangen gekullert waren.
Es war ein seltsames Gefühl mit ihr im Club zu sein. Immer, wenn Elijah hier gewesen war um abzuschalten und all seine Probleme zu vergessen, war er ganz allein. Er interessierte sich nicht für die Mädchen hier. Er hatte dieses gewisse Badboy Image, wusste aber nicht woher das kam, da er nie irgendetwas getan hatte. Langsam ließ die Wirkung des Drinks nach. Seine Ohren brannten von der lauten Musik. Er konnte Leksi nicht mehr atmen hören. Er fragte sich, ob sie wohl eingeschlafen war. Einige der Gestalten schauten neugierig zu ihnen herüber, andere wirkten sogar beinah besorgt.
„Können wir gehen?“, murmelte Leksi aber bemerkte, dass er sie nicht hörte. Sie sah Elijah in die Augen. Dieser lächelte und half ihr aufzustehen.
„Fühlst du dich schon besser?“, schrie er gegen die Musik an. Leksi nickte. Sie legte ihre Hände über die Ohren. Die Musik war so laut, dass sie glaubte ihr Trommelfell würde reißen.

Die Sonne hatte schon begonnen sich hinter die weiße Stadt zu schieben. Die Luft war frisch und kalt. Der Himmel war hellblau mit einigen roten und orangen Streifen darauf. Einige Wolken schoben sich vor die Sonne.
„War es vorher auch schon so kalt?“, fragte Leksi.
„Ich glaube schon.“, antwortete Elijah.
„Das fühlt sich echt gut an.“, sagte sie und atmete tief ein. Die eisige Luft befreite ihren Kopf und ihre Gedanken.
Elijah ging eine Straße hinauf, die in leichten Kurven zu einer Straße mit Kopfsteinpflaster führte.
„Wo gehen wir überhaupt hin?“, wollte Leksi wissen. Sie fühlte sich wirklich besser aber langsam drückte die Müdigkeit auf ihr und sie ging langsamer. Sie wollte am liebsten sofort in ein weiches Bett mit Kissen fallen.
„Wir versuchen jemanden loszuwerden.“, meinte Elijah und knirschte mit den Zähnen.
„Wie bitte?“
„Wir werden verfolgt.“, sagte er.
Leksi drehte sich um und bemerkte einige Gestalten etwas weiter hinter ihnen. Als sie genauer hinsah, erkannte sie den Vampir aus dem Club unter ihnen.
„Wieso verfolgen sie uns?“, flüsterte sie. Sie war von sich selbst überrascht, dass sie sich daran erinnert hatte zu Flüstern, da die Vampire sie sonst sicherlich hören konnten.
„Ich weiß es nicht. Wenn wir auf Höhe des Hauses dort sind, rennen wir, okay?!, sagte er und versuchte sich nicht mehr umzudrehen. Leksi hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache, aber sobald sie das Haus erreicht hatten, fing sie an zu laufen. Der tiefe Schnee machte dies nicht gerade einfach und es war schwer voranzukommen. Außerdem hatte sie Angst jeden Moment über ihre eigenen Füße in den kalten Schnee zu fallen.
Plötzlich stand ein Mann in der Mitte der Straße vor ihnen. Er fletschte grinsend die Zähne.
„Wo wollt ihr beiden denn so schnell hin?“, fragte er. Leksi bemerkte die anderen beiden Vampire auf den Hausdächern auf beiden Straßenseiten.
„Was willst du?“, fragte Elijah wütend.
„Also, erst einmal, hast du mich angelogen.“, begann der Vampir.
Elijah zog fragend seine Augenbrauen hoch.
„Du befindest dich ganz sicher nicht in einer Beziehung mit der jungen Dame. Demnach hat es mich verletzt, dass du mich nicht für den geeigneten Kandidaten hältst, sie glücklich zu machen.“, sagte er und starrte Leksi an. Sie fühlte sich ziemlich unwohl aber schaffte es, nicht nach hinten auszuweichen.
„Ich finde es sehr interessant, dass du anscheinend so etwas wie der Liebesdoctor bist, der weiß wer mit wem in welcher Beziehung ist.“, witzelte Elijah.
„Wie dem auch sei.“, seufzte der Vampir. „Wir wollen das Mädchen.“, sagte er und zeigte auf Leksi. Etwas in seinem Ausdruck hatte sich verändert. Er schien wirklich wütend zu sein und sein unheimliches Lächeln war verschwunden.
„Ihr könnt mich aber nicht haben.“, meinte Leksi. Elijah schaute sie überrascht an.
„Da waren so viele hübsche Mädchen, warum wollt ihr ausgerechnet sie?“, fragte Elijah misstrauisch.
„Weil sie die Eine ist.“, antwortete der Vampir.
„Du fandest da waren viele hübsche Mädchen?“, fragte Leksi aufgebracht.
„Was?“, fragte Elijah verwirrt.
„Du hast gerade gesagt, dass dort so viele hübsche Mädchen waren.“
„Und?“
„Typisch du.“, knurrte Leksi und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Vampir schien ziemlich verwirrt zu sein und schaute zwischen den beiden hin und her.
„Was ist typisch ich?“, wollte Elijah wissen.
Leksi schüttelte den Kopf.
„Und das ist typisch du.“
„Wenn ihr beiden die Freundlichkeit besitzen würdet und damit aufhört. Das ist wirklich nervig.“, unterbrach der Vampir.
„Vielleicht sollte ich dann einfach mit den Vampiren gehen. Wenn da so viele hübsche Mädchen waren, kannst du ja einfach eine andere mitnehmen. Den Unterschied würdest du nicht einmal bemerken.“
„Das wäre einfach großartig.“, lächelte der Vampir.
„Bist du eifersüchtig?“, keuchte Elijah.
„Ich bin nicht eifersüchtig.“, gab Leksi zurück.
„Also kommst du nun?“, fragte der Vampir und streckte seine Hände nach ihr aus. Elijah schob sich vor Leksi.
„Sie geht nirgendwo hin.“, forderte er.
„Warum interessiert es dich überhaupt?!“, meinte Leksi.
„Ist das gerade dein Ernst?“, fragte er sie.
„Du hast das Mädchen gehört. Sie sagte sie komme mit uns.“, versuchte es der Vampir erneut.
„Könntest du mal aufhören zu reden, ich versuche hier gerade etwas zu klären.“, meinte Elijah.
„Ihr zwei seit so anstrengend. Ich will das Mädchen. Jetzt!“, brüllte der Vampir.
Leksi bemerkte, dass die anderen Vampire langsam von den Dächern kletterten und sich dem Szenario näherten.
„Ich habe versucht sie auf einfache Weise zu bekommen, aber es scheint als würdest du kämpfen wollen.“
„Wieso wollt ihr sie? Was hat sie besonderes? Sag es mir und vielleicht kannst du sie dann haben.“
„Bitte?!“, keuchte Leksi und schlug Elijah auf den Rücken.
„Sie ist die Eine.“, antwortete der Vampir.
„Die eine was?“, fragte Elijah.
„Der Parabatai, der unser Lord sucht.“, sagte er.
„Was meinst du damit? Wieso weißt du von Parabatai?“, Elijah kniff seine Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
„Wir wissen viel über die Schattenjäger. Unser Lord sieht euresgleichen gern leiden.“
„Was meinst du damit?“, unterbrach Leksi die Konversation.
„Unser Lord tötet gern Parabatai. Aber sie da fehlt noch in der Sammlung.“, sagte er und nickte in Leksi’s Richtung.
„Ich fehle?“, fragte sie. Ihr Kopf drehte sich und langsam realisierte sie, was gerade passierte.
„Mein Lord hat eine von euch getötet. Dein Parabatai. Du bist das fehlende Teil. Also werde ich dich zu meinem Lord bringen und die Belohnung erhalten.“, grinste er.
„Sie ist nicht das fehlende Teil.“, schrie Elijah.
„Doch ist sie.“
„Nein. Sie ist mein Parabatai.“, sagte er.
„Das glaube ich dir nicht.“, sagte der Vampir und schaute Elijah herausfordernd an.
„Ich kann es beweisen.“, sagte Elijah und schob seinen Ärmel hoch. „Hier.“, sagte er und präsentierte die Akademie Rune auf seinem Arm.
„Was ist das?“, wollte der Vampir wissen.
„Ich dachte du wüsstest so viel über uns. Das ist die Parabatai Rune. Wir bekommen sie in der Zeremonie.“, erklärte er.
„Sie hat die gleiche Rune?“, fragte der Vampir und hob das Kinn.
Sofort zog Leksi ihren Ärmel hoch und zeigte ihm die Rune.
„Na gut, das ist ein ausschlaggebender Punkt. Aber mein Lord hat mir von diesen Runen nicht berichtet und das Mädchen sieht immer noch genau so aus, wie die, die wir suchen. Also muss ich sie leider trotzdem mitnehmen. Eigentlich kann ich sogar euch beide gebrauchen, falls sie wirklich nicht die Eine ist. Oh, mein Lord wird so zufrieden sein.“
Elijah griff langsam nach dem Heft seines Messers, dass er unter seiner Jacke in seinem Gürtel trug. Er wusste sie würden aus der Sache nicht mehr ohne einen Kampf kommen.
„Ergreift sie!“, verlangte der Vampir. Sofort sprinteten die anderen beiden Vampire auf sie los.
Elijah nutzte das Überraschungsmoment und zog sein Messer heraus. Er bohrte es in den Körper des Vampirs. Er drehte die Klinge herum und zog sie nach oben. Er warf den leblosen Körper in den Schnee.
„Ist das alles?“, spuckte Elijah.
In der Zwischenzeit kämpfte Leksi mit dem anderen Vampir. Sie war nicht schnell genug gewesen, um nach ihrem Messer zu greifen, das sich unter ihrem Kleid am Bein befand. So wehrte sie sich mit ihren Händen. Der Vampir versuchte sie zu packen, schien aber ziemlich unbeholfen, sodass es Leksi sehr leicht viel seine Krallen abzuwehren.
Elijah griff bereits den letzten Vampir an.
„Mich kannst du nicht so einfach töten.“, sagte er und seine Fangzähne wurden sichtbar.
Elijah musste sich tatsächlich sehr anstrengen. Er war viel schneller und wich seinen Stichen einfach aus.
Leksi zog endlich das Messer unter ihrem Kleid hervor. Sie trat den Vampir gegen die Knie. Ein dumpfes Knacken ertönte und der Vampir stöhnte während er auf den Boden sank. Mit einer schnellen Bewegung schlitzte Leksi seine Kehle auf. Dunkelrotes Blut drang aus seinem Körper und tropfte in den weißen Schnee. Leksi bohrte das Messer in sein Herz. Der Vampir spuckte noch mehr Blut, das auch ihre Hände traf. Sie sah angewidert auf das Sekret. Für eine Sekunde wollte sie das Blut an ihrem Kleid abwischen, aber entschied sich dann doch dagegen, da es den Kampf schon so lange überlebt hatte.
Elijah versuchte immer noch dem Vampir endlich sein Messer zwischen die Rippen zu rammen.
Dieser schien das Spiel wirklich zu genießen und wich geschickt seinen Hieben aus. Er sah beinah aus, als würde er tanzen.
„Hey!“, brüllte Leksi um die Aufmerksamkeit des Vampirs zu bekommen. „Ich bin der fehlende Teil. Dein Lord hat mein Parabatai Annabeth getötet.“
Der Vampir fokussierte sie mit einem unheimlichen Glanz in den Augen.
„Ich merke schon, du bist da drüben sehr beschäftigt, also gehe ich jetzt.“, sagte sie und drehte sich zum Gehen um. Sie hörte den Vampir hinter ihr her rennen.
Plötzlich drehte sie sich um und rannte dem Vampir entgegen. Sie fing Elijah’s Blick und nickte ihm zu. Der Vampir wurde langsamer, als er sie auf sich zukommen sah. Er wartete auf Leksi. Einige Schritte von ihm entfernt, sprang Leksi in die Luft, über den Vampir hinweg und landete hinter ihm. Ihr Knöchel knirschte seltsam, als sie den Boden berührte. Als der Vampir sich umdrehte, um zu sehen, wo Leksi gelandet war, stand Elijah schon direkt hinter ihm und grinste ihn an.
„Tschuldige.“, lächelte er und rammte ihm das Messer ins Herz.
„Na toll, mein Kleid ist ruiniert.“, beschwerte Leksi sich und begutachtete die blutigen Flecken auf dem silber Stoff ihres Kleides.
Elijah lachte. „Das war ein guter Kampf.“, sagte er. „Ich war wirklich überrascht, als du das Messer rausgeholt hast.“
„Ein Schattenjäger muss immer vorbereitet sein.“, antwortete sie. „Glaubst du er hat die Wahrheit gesagt?“
„Was meinst du?“, wollte Elijah wissen.
„Ist da jemand, der Parabatai tötet? Und jetzt sucht er mich?“, fragte sie und schaute auf den Boden.
„Er wusste ziemlich viel über Parabatai. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich die Geschichte nur ausgedacht hat.“
„Also gibt es dort jemanden, der uns nur aus Spaß tötet? Annabeth musste sterben, nur weil sie ein Parabatai war? Weiß Helen davon? Weiß irgendjemand davon?“, Fragen über Fragen schwirrten in Leksi’s Kopf und keine von ihnen konnte beantwortet werden.
„Erst einmal sollten wir uns etwas ausruhen. Dann können wir mehr über dieses Lord herausfinden, den der Vampir erwähnt hat.“, sagte Elijah.
Leksi nickte.
„Was ist passiert?“, fragte Elijah, als er bemerkte, dass Leksi humpelte.
„Es ist schon gut. Ich habe mir nur den Knöchel verstaucht oder so etwas.“, antwortete sie.
„Ich kann dich tragen.“
„Nein, ich kann noch laufen. Ist es denn noch weit weg?“
„Nein, es ist sogar genau hier um die Ecke.“, sagte Elijah.
„Was ist mit den toten Vampiren?“, fragte Leksi.
„Ein Freund von mir wird sich darum kümmern, sobald wir dort sind.“

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